Mitarbeiterfindung und -bindung in der Pflege: Ohne Umwege zur starken Arbeitgebermarke

Inhaltsverzeichnis

Die Pflegebranche steht vor einer der größten Herausforderungen unserer Zeit: dem Fachkräftemangel. Dieser Mangel führt dazu, dass viele Pflegeeinrichtungen und -unternehmen Schwierigkeiten haben, qualifizierte Mitarbeiter zu finden und langfristig zu halten. Doch während die Suche nach neuen Mitarbeitern oft wie ein endloses Unterfangen wirkt, gibt es einen entscheidenden Hebel, der viel zu selten genutzt wird – die Schaffung einer starken Arbeitgebermarke.

Keine Abkürzungen zur Personalfindung

Es gibt keinen einfachen oder schnellen Weg, um Mitarbeiter in der Pflege zu finden. Klassische Stellenanzeigen reichen längst nicht mehr aus, um hochqualifizierte Pflegekräfte zu erreichen. Stattdessen ist ein durchdachter und nachhaltiger Ansatz nötig. Ein starker Magnet für neue Talente kann eine kraftvolle Arbeitgebermarke sein – eine, die nicht nur nach außen glänzt, sondern auch intern von den Mitarbeitern geschätzt und mitgetragen wird.

Die Bedeutung einer starken Arbeitgebermarke

Eine Arbeitgebermarke beschreibt das Bild, das Mitarbeiter und Bewerber von einem Unternehmen haben. In der Pflege, wo die Arbeit körperlich und emotional belastend ist, ist eine starke Marke besonders wichtig. Sie kommuniziert nicht nur ein attraktives Bild nach außen, sondern sorgt auch für eine enge Bindung der bestehenden Mitarbeiter. Dies stärkt den Zusammenhalt im Team und zieht gleichzeitig neue Bewerber an, die sich mit den Werten und der Kultur des Unternehmens identifizieren.

Wettbewerbsvorteil durch eine attraktive Arbeitgebermarke

Ein starkes Employer Branding macht den entscheidenden Unterschied im Kampf um Fachkräfte. Die Pflegekräfte, die heute auf dem Arbeitsmarkt sind, wissen, dass sie gefragt sind. Sie wählen ihre Arbeitgeber daher bewusst aus. Ein Unternehmen, das klare Werte kommuniziert, auf eine positive Arbeitsatmosphäre setzt und die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter ernst nimmt, hat hier klare Vorteile.

Doch wie kann man eine solche Marke aufbauen?

Der erste Schritt: Mitarbeiterbefragung

Eine der besten Methoden, um eine starke Arbeitgebermarke zu entwickeln, ist der direkte Dialog mit den eigenen Mitarbeitern. Mitarbeiterbefragungen bieten die Möglichkeit, herauszufinden, wie das Unternehmen von innen wahrgenommen wird, welche Erwartungen und Bedürfnisse die Mitarbeiter haben und was konkret verbessert werden kann.

Warum Mitarbeiterbefragungen entscheidend sind

Mitarbeiter sind die besten Botschafter eines Unternehmens. Sie kennen die alltäglichen Herausforderungen und die Kultur besser als jeder andere. Daher sollten Unternehmen ihre Erfahrungen und Meinungen nutzen, um sich authentisch weiterzuentwickeln. Eine Mitarbeiterbefragung hilft dabei, gezielte Maßnahmen zu identifizieren, die die Zufriedenheit der Belegschaft verbessern und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positionieren.

Wie eine erfolgreiche Mitarbeiterbefragung aussieht

1. Anonymität garantieren: Nur wenn die Befragung anonym ist, werden die Mitarbeiter ehrlich und offen ihre Meinung äußern. Dies ist essenziell, um wertvolle und konstruktive Kritik zu erhalten.

2. Offene und klare Fragen stellen: Neben standardisierten Fragen zu Themen wie Arbeitszufriedenheit, Führungskultur und Teamarbeit müssen auch offene Fragen gestellt werden, um individuelle Meinungen zu sammeln.

3. Transparenz schaffen: Die Ergebnisse der Befragung müssen offen kommuniziert werden. Wichtig ist, dass die Mitarbeiter sehen, dass ihre Meinungen gehört und ernst genommen werden.

4. Schnelle und konkrete Maßnahmen umsetzen: Auf die Befragung müssen konkrete Schritte folgen. Das signalisiert den Mitarbeitern, dass ihre Beiträge einen Unterschied machen und führt zu einem gesteigerten Vertrauen in die Unternehmensführung.

Vom Feedback zum Exzellenten Arbeitgeber

Die Erkenntnisse aus den Mitarbeiterbefragungen bieten den Grundstein für die Weiterentwicklung der Arbeitgebermarke. Sie ermöglichen es, genau die Themen anzusprechen, die für die Mitarbeiter am wichtigsten sind. Dies stärkt nicht nur die Bindung der bestehenden Belegschaft, sondern wirkt auch nach außen – potenzielle neue Mitarbeiter sehen, dass in diesem Unternehmen eine Kultur der Wertschätzung und des offenen Dialogs herrscht.

Weitere Maßnahmen zur Stärkung der Arbeitgebermarke

Neben der Mitarbeiterbefragung gibt es weitere strategische Maßnahmen, die ambulante Pflegedienste und stationäre Pflegeeinrichtungen ergreifen können, um ihre Arbeitgebermarke zu stärken:

1. Wertschätzende Kommunikation: Die Pflege ist ein herausfordernder Beruf, und die Wertschätzung für die geleistete Arbeit sollte sich in allen Kommunikationskanälen widerspiegeln – sowohl intern als auch extern.

2. Weiterbildung und Entwicklung: Pflegekräfte suchen nach Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung. Ein Unternehmen, das aktiv in die Fortbildung seiner Mitarbeiter investiert, punktet bei Bewerbern und stärkt die Loyalität der bestehenden Belegschaft.

 3. Gesundheitsförderung: Da der Pflegeberuf oft mit physischen und psychischen Belastungen einhergeht, sollten Unternehmen gezielte Programme zur Gesundheitsförderung anbieten, um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu unterstützen.

4. Flexibilität und Work-Life-Balance: Ein attraktives Arbeitsumfeld bietet auch flexible Arbeitszeitmodelle, die es den Pflegekräften ermöglichen, ihre Arbeit mit ihrem Privatleben zu vereinbaren.

Fazit: Nachhaltigkeit in der Mitarbeiterfindung

Die Personalfindung in der Pflege erfordert langfristige, durchdachte Strategien. Es gibt keine schnellen Lösungen, aber eine starke Arbeitgebermarke bietet einen klaren Vorteil im Wettbewerb um Pflegekräfte.

Der erste und wichtigste Schritt auf diesem Weg ist die ehrliche Auseinandersetzung mit den eigenen Mitarbeitern. Wer ihre Bedürfnisse kennt und darauf eingeht, wird nicht nur Mitarbeiter halten, sondern auch neue Talente anziehen.

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