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Unternehmensfinanzierung für den Mittelstand

22. Februar 20210

Viele deutsche Mittelständler wollen ihr Unternehmen ohne Fremdkapital und auch alle künftigen Investitionen, wenn das Unternehmen wächst, selbst finanzieren. Doch nur die wenigsten Geschäftsmodelle können eine solche Eigenkapitalbasis schaffen.

Gerade viel Kapital erfordernde Gewerbe wie Produktionsbetriebe im Maschinen- und Anlagenbau oder in der High-Tech-Branche benötigen nicht erst eine Finanzierung, wenn die eigenen Cash-Reserven für Neuanschaffungen wie Maschinen oder Betriebsmittel ausreichen. Als mittelständisches Unternehmen brauchen Sie beide Elemente – Eigenkapital und Fremdkapital – als obligatorische Bestandteile Ihrer Unternehmensfinanzierung.

Die Kapitalausrüstung ist die Wachstumsgrundlage ihrer Unternehmensfinanzierung

Ohne Eigenkapital kein Fremdkapital – das vereinfacht zwar das Prinzip der Unternehmensfinanzierung, enthält jedoch eine wahre Aussage. Die ungenügende Ausstattung mit Eigenkapital, ein zu geringer Eigenkapitalanteil, hindert viele reife, kleine und mittlere, Firmen am kontinuierlichen Wachstum. Denn Eigenkapital bildet das Fundament für das Überleben und die Zukunft eines jeden Unternehmens. Nur, wenn Sie Ihre Firma beständig und hinreichend mit Eigenkapital ausstatten und eine tendenziell unbelastete Bilanz aufweisen, ist Ihr Unternehmen gut abgesichert.

Ihre künftige Unternehmensfinanzierung hängt also in erster Linie von den Kapitalentscheidungen der Vergangenheit ab. Jeder Beschluss bewirkt eine Veränderung der Kapital- und Vermögensstruktur Ihres Betriebs. Handeln Sie daher vorausschauend, transparent und umsichtig bei der Gestaltung Ihrer Unternehmensfinanzierung. Die Finanzierung ist lediglich eine Maßnahme auf dem Weg zum Ziel einer optimalen Kapital- und Vermögensstruktur. So stellen Sie nicht nur späteres Wachstum sicher, sondern sorgen auch für schwierige Zeiten vor.

Zum Start Ihres Unternehmens überwiegen die Ausgaben klar gegenüber den Einnahmen. Die Cashflow-Situation des Unternehmens ist damit anfangs ziemlich belastend. Mit zunehmenden Umsätzen und wachsendem Geschäft verbessert sich die Ertragssituation. In dieser Phase sollten Sie die Kosten nicht proportional erhöhen, sondern den jetzt zur Verfügung stehenden Cashflow bewusst zur Tilgung neuer Kredite verwenden.

Mit diesen können Sie die in der Erweiterungsphase stark wachsenden Ausgaben, beispielsweise für Personal, Marketing und Vertrieb, finanzieren. Lediglich ein ausreichend freier Cashflow lässt Ihnen genügend Spielraum, um daran zu denken, weitere Kredite zur Wachstumsfinanzierung aufzunehmen.

Die richtige Zusammensetzung von Eigenkapital und Fremdkapital

Wahren Sie bei der Finanzierung Ihres mittelständischen Unternehmens stets die Balance von Eigen- zu Fremdkapital. Es gibt keine pauschale Regel für ein vernünftiges Verhältnis beider Kapitalarten für eine gesunde Unternehmensentwicklung. Generell sollten Sie bei einer vorsichtigen Planung den Anteil des Fremdkapitals nicht zu sehr ausweiten, damit er 70 Prozent Anteil am Gesamtkapital nicht übersteigt.

Die Relation von Fremd- zu Eigenkapital beruht auch auf der Dynamik der Cashflow-Entwicklung Ihres Unternehmens. Wird Ihre Cashflow-Planung erschwert durch die hohe Abhängigkeit von Projektgeschäften oder jahreszeitlich bedingten Veränderungen Ihres Geschäfts, kann jede zusätzliche Rate für Zins und Kredittilgung eine hohe Belastung für Ihr Unternehmen bedeuten. Entwickelt sich hingegen der Cashflow planbar und positiv, können Sie weiteres Fremdkapital aufnehmen. Aufgrund Ihrer Cashflow-Lage kann dann Ihr Unternehmen zusätzliche Kreditkosten zuverlässig tragen. So schadet eine geringere Eigenkapitalquote Ihrem Unternehmen nicht, es kommt gut damit zurecht.

Wollen Sie jedoch den Eigenkapitalanteil Ihres Unternehmens erhöhen, sind neue Eigenkapitalgeber, private wie institutionelle, zu gewinnen. Größere Mittelständler haben es im Vergleich zu Startups leichter, neue Gesellschafter als Teilhaber zu finden, wenn sie ein hohes Wachstum aufweisen. Darüber hinaus können diese Firmen bei entsprechender Rechtsform die Teilhaber oder Aktionäre einer Aktiengesellschaft durch neue Anteilspapiere beteiligen.

Die entscheidenden Instrumente der Unternehmensfinanzierung für den Mittelstand

Bei der Unternehmensfinanzierung können die verschiedensten Finanzierungsinstrumente genutzt werden, um Eigen- und Fremdkapital zu erhalten sowie deren Relation gezielt zu gestalten. In unseren verlinkten Beiträgen betrachten wir diese genauer – mit Vorteilen, Nachteilen und Praxistipps.

Dazu gehören Factoring und Leasing, der beliebte Lieferantenkredit, privates Beteiligungskapital und das immer noch unübliche Mezzanine-Kapital. Im deutschen Mittelstand am meisten nachgefragt wird weiterhin der Firmenkredit von Banken.

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